Dünen, Watt und 'ne steife Brise

Fernweh? Dann Badehose einpacken und ab auf die Insel! Unser Tipp – Ameland!

Eine Insel, ein Motto – „Kinder an die Macht!“. Dafür ist die Insel Ameland im Sommer bekannt, denn jedes Jahr im Sommer ist diese fest in Kinderhand. Bauernhöfe werden zu Ferienlagern und reihen sich dicht an dicht durch die Inselstraßen. Solltet ihr also auf der Suche nach einem ruhigen Ort sein, solltet ihr einen Besuch vielleicht eher außerhalb der Sommerferien planen.

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Strand von Buren

Die Insel wartet mit einer traumhaften Idylle auf – von unberührter Natur, bis hin zu langen Sandstränden und dem typischen friesischen Charme - Ameland ist ein kleines Paradies.

Über die Insel verteilt befinden sich vier kleine Dörfer, Bauernhöfe im typischen norddeutschen Stil, alte Kapitänshäuser und vielfältige kulturelle Einrichtungen, welche geradezu zu einer ausgedehnten Entdeckertour einladen.

Doch wo anfangen? Wir nehmen euch mit auf eine kleine virtuelle Rundfahrt über die Insel und versorgen euch mit Tipps, was man alles so auf Ameland unternehmen kann.

Wir beginnen unsere Rundreiese am Fähranleger, welcher sich in Nes befindet – der Ort, an dem man als erstes ameländer Boden betritt. Die Überfahrt von Holwerd aus dauert in etwa eine gute Dreiviertelstunde, welche sich auf dem Fährdeck gut aushalten kann und wenn man den Blick gen Horizont                                                                                        richtet, dann sieht man sie schon in weiter Ferne – die Insel Ameland.

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Fähranleger in Nes

Angekommen in Nes und runter von der Fähre beginnt sie nun, die Rundreise über die Insel, von Ost nach West und mit stolzen 27 Kilometern Länge. Doch bevor wir beginnen, brauchen wir das richtige Reisegefährt und was würde sich da besser anbieten als der gute alte Drahtesel. Fahrräder zum Anmieten findet man an jeder Ecke und im Vergleich zu vielen Ankündigungen mancher Kommunen dieser Tage, gibt es auf Ameland tatsächlich ein optimales Netz von Fahrradwegen. Hierbei habt ihr die Wahl, ob direkt auf dem Deich oder durch die Dünen und vielen kleinen Ortschaften.

Im äußersten Osten der Insel befindet sich das Natur- und Vogelschutzgebiet Het Oerd. Durch ausgewiesene Wanderwege kann man hier Stunden damit verbringen, die einzigartige Natur der Insel zu bewundern. Besonders profitiert man hier von der Aussichtsplattform, von welcher aus man einen fantastischen Ausblick über Teile der Insel, die Nordsee und das Wattenmeer hat – mithilfe eines Fernglases, kann man sogar das Festland sehen. Also neben der Kamera auch ans Fernglas denken!

Weiter geht’s auf unserer Rundreise, von Her Oerd aus geht es erstmal weiter ins Inselinnere. Buren, der östlichste Ort auf Ameland, beherbergt die Kinder- und Jugendlager, für welche die Insel vielen bekannt ist. Auch die Statue der sagenumwobenen Ritskemooi findet man hier und ist einen Besuch wert. Was natürlich nicht fehlen darf bei solch einer Rundreise – die Stärkung für zwischendurch. Auch hier wartet Buren mit einigen Angeboten auf, besonders zu erwähnen, die Patat speciaal und zahlreiche Variationen von Frikandeln und Kroketjes.

Fertig gestärkt geht es weiter nach Nes, dem eigentlichen Hauptort der Insel, wo das klassische touristische Leben, aber auch das geschäftige Treiben der Inselbewohner stattfindet. Die ganzen kleinen Geschäfte und Boutiquen sind die perfekte Grundlage für einen entspannten Stadbummel – auch den stilechten Ameländer Koffie wird in den zahlreichen Cafés angeboten.

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Seerobben

Nes ist ebenfalls ein idealer Ausgangspunkt für viele Aktivitäten, auch und gerade für Naturfans bietet sich das Naturkundemuseum am Ortsrand an, wo man viel über die Insel erfahren kann. Der Aussichtsturm vor Ort bietet einen tollen Ausblick über die gesamte Ortschaft und alles drumherum. Das Museum ist nicht nur eine gute Adresse an verregneten Tagen, gerade an sonnigen Tagen kommt man nochmal besonders auf seine Kosten – zwei Wörter: Robben und vor allem Robbenbabys! Denn bei gutem Wetter kann man eine Schiffsfahrt zur Seerobbenbank buchen und den kleinen Rackern dabei zuschauen, wie sie sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

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Hotel Nobel Slijterij

Doch weiter geht’s, immerhin haben wir noch ein paar Anlaufstellen auf unserer Bucketlist! Von Nes aus geht es nach Ballum, seines Zeichens das kleinste Dörfchen auf Ameland. Westlich von Nes gelegen, beheimatet es nicht nur das Rathaus der Insel, sondern auch den Nobeltje, einen bekannten Rumlikör aus dem Hause der Familie Nobel. In der familieneigenen Slijterij kann man den guten Tropfen, dessen geheimes Rezept seit Generationen gehütet wird, erwerben – doch bitte nur in Maßen genießen, immerhin ist unsere Rundreise noch nicht beendet.

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Leuchtturm von Ameland

Doch genug vom Likör, den Rest gibt es erst, wenn wir fertig sind – jetzt führt uns unsere Reise erstmal weiter gen Westen. Man sieht ihn von fast jedem Ort der Insel aus und nun nähern wir uns ihm – dem Leuchtturm. Mit seiner markanten Rot – Weißen Färbung und stolzen 59 m Höhe ragt er empor und weist Seeleuten ihren Weg. Durch die 14 Treppen mit insgesamt 236 Stufen hat man hier einen kleinen Fußmarsch nach oben vor sich. Doch keine Sorge, sollte der Weg erschwerlich sein, so kann man auf den Zwischenetagen eine kurze Pause einlegen und schon einen Teil des Ausblicks genießen. Nicht nur eine kurze Zwischenrast ist hier möglich, so befinden sich auf jeder Zwischentage Informationen über die Insel und das Wattenmeer. Wer den Weg nach oben geschafft hat, wird mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt und kann sogar, wenn das Wetter gnädig ist, die Nachbarinsel Terschelling in der Ferne ausmachen.

Wenn ihr nach dem kleinen Aufstieg wieder unten seid und Hunger verspürt, keine Sorge, denn direkt am Leuchtturm befindet sich ein Restaurant, welches mit exzellenten Pannekoeken aufwartet – ob süß oder herzhaft, hier findet jeder das richtige.

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Pferderettungsboot-Vorführung Hollum

Unterhalb vom Leuchtturm befindet sich der Hollum Strand, hier kann man im Sommer mehrmals in die Vergangenheit abtauchen. Denn früher wurden Rettungsboote noch vom Land mit Pferden in das Wasser gezogen, ein Vorgang mit dem Namen Bootwateren. Was früher die Realität der Seenotrettung war, ist heute ein Spektakel, welches dazu einlädt, es sich mal anzuschauen.

Wo wir gerade beim Thema sind, neben dem Naturkundemuseum in Nes, gibt es noch das Rettungsbootmuseum Abraham Fock in Hollum, der Ort wo das legendäre Bootwateren startet.

Gerade für Camper ist Ameland ein sich lohnendes Reiseziel, denn in jedem der vier Orte gibt es Campingplätze mit hervorragendem Platzangebot und einer erstklassigen Infrastruktur und dementsprechender Versorgung. Die Plätze befinden isch alle in Strandnähe und werden häufig nur durch eine Dünenreihe vom dahinterliegenden Strand und dem Meer getrennt. Durch den feinsandigen Sand kann man hier den optimalen Badetag an der Nordsee verbringen. Wer mehr in den matschigen Erinnerungen der Kindheit schwelgt, wird an der Südseite der Insel glücklich werden, denn solang die Ebbe da ist, hat man hier Zugang zum Wattenmeer.

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Strandcafé Buren

Das war es auch schon mit der Rundreise, wie ihr seht, gibt es auf Ameland viel zu entdecken und zu erleben, am meisten jedoch prägen die eigenen Erlebnisse das Gesamtbild – worauf also noch warten? Ab in den Camper und auf nach Ameland, denn wer einmal dort war, will nur selten wieder weg.

Wir jedenfalls freuen uns auf den nächsten Besuch, denn gerade in der kalten Jahreszeit wird es einem wieder warm ums Herz, wenn man bedenkt, dass Ameland die meisten Sonnensunden der Niederlande aufweist.


Wer von euch war denn schon mal auf Ameland? Oder wer hat sogar seine Ferien dort in einem Kinderferienlager verbracht?

Habt ihr Reisetipps oder Lieblingsorte für uns? Schickt uns eure Reiseberichte (gerne mit Foto per Mail an kontakt(at)eurocaravaning.de). Eurem Einverständnis vorausgesetzt, werden wir diese gerne hier veröffentlichen.


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