Highlight in Leonies Kalender war die Kitesurf-EM auf Sardinien. Wie ihre Vorbereitung ablief und welche Ergebnisse sie erzielte, das verrät sie euch im Blogbeitrag.
"Vor fünf Wochen packte ich meine sieben Sachen, oder eher siebenhundert Sachen, für einen ganz außergewöhnlichen Trip. Start in Kiel, erster Stop in Osnabrück bei meiner Familie, Zwischenstop auf der Durchreise in Bielefeld (wo ich mein in Reparatur gegangenes Hydrofoil abholte) und weiter ging es nach Düsseldorf zur Caravan Messe.
Dort verbrachte ich drei tolle Tage auf meiner ersten Caravan Messe, selbstverständlich am VANTourer-Stand. Mein cooles Video wurde auf dem riesigen Stand-Screen gezeigt und ich durfte vielen Wassersportbegeisterten Tipps und Tricks geben, wie man den VANTourer am Stand am optimalsten nutzen kann. Wenn hier unter den Lesern ebenfalls Wasserratten sind, die gerne mit mir Erfahrungen austauschen wollen, meldet euch gerne bei mir oder dem VANTourer-Team!
Weiter ging es aus Düsseldorf nach Köln, wo ich zwei Wochen lang die Chance hatte, in einer der größten unfallchirurgischen Kliniken meine Famulatur (ein Pflichtpraktikum für Medizinstudenten) zu absolvieren. Schade Köln - warum liegst du nicht am Meer? Ich hätte wahrscheinlich direkt einen Vertrag unterschrieben, um 2024 nach den Olympischen Spielen dort in der Unfallchirurgie zu beginnen. Aber bis dahin wird ja noch einiges an Zeit und an Praktika vergehen. Doch eines kann ich jetzt schon sagen: Die Unfallchirurgie ist voll mein Ding! Ich durfte sogar einen Nachtdienst mitnehmen und habe, als wir für vier Stunden gerade keine Patienten hatten, in meinem VANTourer direkt vor der Notaufnahme geschlafen! Sobald der Krankenwagen mit Martinshorn vor die Notaufnahme rollte, war ich wieder hellwach und in sekundenschnelle in meinen Kittel geschlüpft und stand bereit, um Patienten aufzunehmen. Wofür der VANTourer so alles gut ist... 😀
Aus Köln fuhr ich dann Richtung Süden, um nach einem kleinen Zwischenstop in Bologna meine Fähre nach Livorno nach Sardinien zu nehmen. Die ersten Tage auf Sardinien standen im Zeichen der Liebe, da mein Freund Darian und ich auf einer Hochzeit eingeladen waren. Ja, also auch Abendgarderobe hat Platz im VANTourer. Schon ein witziges Gefühl, sich im Van schick zu machen, während unsere Freunde im Hotel wohnten. Aber wir lieben ja genau das! Morgens am Strand aufwachen, sich die Haare machen, ins bodenlange Kleid schlüpfen und ab zur Hochzeit.
Anschließend an diese Hochzeit begann dann endlich das Vortraining für die Europameisterschaft. Mit meinen Trainingspartnern Darian und Jannis versuchte ich mich, trotz einer einsetzenden Erkältung, so gut wie möglich auf die Wettbewerbe vorzubereiten. Mit Balancetraining an Land und Racetraining auf dem Wasser ging die Woche um wie im Flug.
Europameisterschaft im olympischen Formula Kite - was ein Event!
Montags starteten die ersten Rennen und ohne große Erwartungen an meine Leistung stand ich auf einmal an zweiter Stelle der Liste. Woah! Damit hatte ich nicht gerechnet, der erste Tag lief für mich herausragend. Ich hatte Glück mit den Bedingungen. Es war genau das, was ich dieses Jahr auf der Deutschen Meisterschaft so oft trainiert hatte. Doch es wurde noch vier weitere Tage gesurft und leider änderten sich die Bedingungen stark. Von Schwachwind zu Starkwind, von auflandig und konstant zu ablandig und unkonstant. Dennoch rief ich sehr solide Leistungen ab und hatte in 19 Rennen nur 3 Ergebnisse, die nicht in den Top 10 lagen. Wahnsinn! Dabei war mein großes Ziel, dass ich mich irgendwie in den Top 10 der Europäer halten würde.
Mein Endergebnis, der vierte Platz europäisch und der siebte Platz insgesamt, macht mich sehr, sehr stolz! Das viele Training in diesem Sommer, das ohne meinen VANTourer während meines Studiums unmöglich gewesen wäre, hat sich gelohnt!
Ich habe nun definitiv einen Weg gefunden, wie ich mich in die Weltspitze des Kitesurfens hocharbeiten kann, obwohl ich im Gegensatz zu meinen Konkurrentinnen so viel weniger Zeit für den Sport habe. Dadurch, dass ich nun das Studieren und das Training in meinem VANTourer so einfach miteinander kombinieren kann, schaffe ich es viel öfter aufs Wasser als bisher. Und das Training zahlt sich ganz offentsichtlich aus. Vom 11. Platz noch im Mai zum 7. Platz heute - das ist eine Entwicklung, mit der ich sehr zufrieden sein kann!
Nun geht es für mich nach zwei Tagen Pause weiter in den Süden der Insel, nach Cagliari. Hier findet ab morgen das Finale des World Cups statt und es wird spannende Rennen geben, da wir hier mit den Männern zusammen in einer 80 Teilnehmer starken Flotte starten werden. Drückt mir die Daumen, dass ich mein Ergebnis der Europameisterschaft bei den Frauen bestätigen und vielleicht nebenbei noch ein paar Männern zeigen kann, wo es lang geht :)."